Brennesseljauche – Tipps zum Ansetzen, zum Kauf und zur Verwendung
Zuletzt aktualisiert am 19.4.2023
- Natürlicher und effektiver Dünger
- Bekämpft Pflanzenschädlinge, z.B. Blattläuse
- Anreicherung von Bodennährstoffen
- Einfache Herstellung, kostengünstig
- Verwendung von jungen und alten Pflanzentrieben, ohne Blüten
- Herstellung: Holz- oder Kunststoffbehälter, Brennnesseln, Wasser, Abdeckung
- Gärungsprozess: 2-3 Wochen, gelegentliches Umrühren
- Anwendung: Schädlingsbekämpfung und Düngung
- Kaufmöglichkeiten: lokale Landwirte/Bauern oder online
- Hauptinhaltsstoffe: Stickstoff, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen
- Verwendung für Gemüse, Blumen, Kräuter, Rasen, Zierhölzer; nicht für Erdbeeren
Brennesseljauche gilt seit jeher als natürlicher und effektiver Dünger, der schon von unseren landwirtschaftlich orientierten Vorfahren zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen und zur Anreicherung der Bodennährstoffe eingesetzt wurde. Statt chemischen Düngemitteln, kann man beim Einsatz der Brennnesseljauche vertrauensvoll auf die Kräfte der Natur setzen. Besonders beim Befall von Blattläusen ist der Sud aus der wild wachsenden Pflanze ein wahres Wundermittel. Zudem ist die Brennnesseljauche einfach in der eigenen Herstellung und kostet, außer ein wenig Zeit, Mühe und Arbeitseinsatz eigentlich nichts.
Inhalte
Wie kann ich Brennesseljauche ansetzen bzw. herstellen?
Brennnesseln wachsen bei uns in Deutschland wild. Wer in seinem Blumen- und Gemüsegarten oder an Obstbäumen kleine weiße Stippen auf der Unterseite der Blätter vorfindet und mit Blattläusen zu kämpfen hat, braucht daher lediglich in den nächsten Wald wandern. Ausgerüstet mit Handschuhen und einem scharfen Messer, kann man sich dann zwanglos der dort wachsenden, wilden Brennnesseln bedienen. Denn wenn die Natur gibt, dann darf man auch dankend auf ihre Gabe zurückgreifen … und eine solche ist die Brennnessel. Für die Jauche, bzw. den Brennnesselsud können sowohl junge, wie auch alte Pflanzentriebe benutzt werden. Das einzige, was für den Sud unverträglich ist und seine Wirkung schmälert, sind die Blüten. Diese gilt es für das Ansetzen der natürlichen Brennnesseljauche nicht zu verwenden.
Folgende Dinge werden für die Herstellung benötigt:
- Handschuhe (zum Schutz vor Brennnesseln)
- Scharfes Messer (zum Schneiden der Brennnesseln)
- Holz- oder Kunststoffbehälter (zur Aufbewahrung und Gärung)
- Frische Brennnesseln (junge und alte Pflanzentriebe, ohne Blüten)
- Wasser (Regenwasser oder Leitungswasser)
- Abdeckung (Tuch oder Brett zum Abdecken des Behälters)
- Rührstab (zum gelegentlichen Umrühren der Jauche)
Das Ansetzen einer Jauche aus Brennnesseln ist ziemlich einfach und mit wenigen Handgriffen erreicht. Wichtig ist zudem, dass zur Zubereitung und Aufbewahrung der Jauche ein Holzbottich oder, alternativ, ein Kunststoffbehältnis zu nehmen ist. Denn wird der Brennnesselsud in einem Metallgefäß zubereitet, so oxidiert die Brennnesselflüssigkeit, mit Einsetzen des Gärungsprozesses mit dem Metall. Es findet ein chemischer Prozess statt, der nicht nur die Jauche mit Metallen anreichern, sondern diese auch in ihrer Wirkung hemmt. Zudem sind Metalle in der Jauche ebenfalls schädlich für die Pflanzen als solche.
Der gewählte Behälter ist bis zum oberen Rand mit, handlich geschnittenen Brennnesseln zu befüllen. Dann wird, ebenfalls bis zur oberen Behälterkante, Wasser aufgefüllt. Wer die Möglichkeit hat, darf hier gerne auf natürliches Regenwasser aus der Tonne zurückgreifen. Wer keine Regentonne im Garten hat, der nutzt ganz normales Leitungswasser.
Um zu verhindern, dass zum einen Tiere in den Bottich fallen, aber auch, um Blätter und Laub nicht in den Sud zu bekommen, ist es hilfreich, wenn das Gefäß abgedichtet, bzw. verschlossen wird. Einfach ein Tuch um die Öffnung spannen oder alternativ auch einfach ein Brett als Deckel benutzen.
Jetzt heißt es abwarten und Brennnesseltee in der Zwischenzeit trinken. Zumindest die meiste Zeit über, denn gelegentlich (1-3x täglich) ist die, in der Entstehung befindliche, Brennnesseljauche umzurühren. Aber aufgepasst: Es muss nur so lange jeden Tag der Rührstab geschwungen werden, bis der Gärungsprozess einsetzt. Dann darf der Brennnesselsud noch ein, zwei Wochen weiter gären, bevor der entstandene Sud auf die betroffenen Pflanzen gesprüht und als Naturdünger eingesetzt werden kann
Um den Gärungsprozess schneller zu aktivieren, bietet es sich an, den gefüllten Bottich in die Sonne zu stellen. Dann setzt nicht nur die Gärung schneller ein, sondern diese läuft auch schneller und intensiver ab.
Auch jetzt darf der Brennnesseltee genossen werden. Denn nun heißt es wirklich: Abwarten und Tee trinken. Wichtig ist, dass auch während des zwei bis dreiwöchigen Gärungsprozess der Behälter abgedeckt ist. Denn auch jetzt sollen weder Tiere in ihn fallen, noch Verunreinigungen durch Laub entstehen.
Der Sud ist dann gebrauchsfertig, wenn der Gärungsprozess zum Abschluss kommt; was dann der Fall ist, wenn sich keine kleinen Bläschen mehr auf der Oberfläche bilden. Dann hat sich auch die Farbe verändert: dunkel grün mit schwarzen Nuancen. Die Brennnesseljauche ist einsatzfertig; als natürlicher Dünger und zur Schädlingsbekämpfung. Sie gilt es lediglich noch ab zu sieben. Die Pflanzenteile können dabei auf dem Kompost kommen. Behalten und als Jauche eingesetzt wird die bei der Gärung entstandene Flüssigkeit. Gedüngt werden kann ein bis zwei Mal pro Woche.
Wo kann man Brennesseljauche kaufen?
Eigentlich braucht man die Brennnesseljauche nicht kaufen, denn sie ist wirklich einfach in der Herstellung. Wer sich jedoch nicht mit Geruch und Arbeit abmühen möchte, der hat zweierlei Möglichkeiten. Zum einen können Freunde, Bekannte und besonders ortsansässige Landwirte und Bauern angefragt werden, ob sie Brennnesseljauche zur Verfügung und zum Kauf stellen. Wer hier kein Glück und Ansprechpartner findet, der kann, dank moderner Technik und dem World Wide Web eben genau hier auf die Suche gehen und sicherlich einen Anbieter finden, der ihm die Jauche als Konzentrat zukommen lässt. Also nicht verzagen, Google fragen.
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- Widerstandskraft aus der Natur - das Brennnesselextrakt ist reich an Eisen, Zink und Mangan sowie wertvollen Mineralien und Gerbstoffen. Dadurch eignet er sich optimal zur Gesunderhaltung und Regeneration nach Schädlingsbefall
- biostimulierende Eigenschaften - der Brennnesselsud stärkt Pflanzen welche besonders häufig von saugenden Schädlingen wie Blattläuse oder Spinnmilben heimgesucht werden.
Wofür wird Brennesseljauche verwendet?
Brennnesseljauche hat eine doppelte Verwendung: Zum einen ist es ein effektives Schädlingsbekämpfungsmittel, dass vor allem Blattläusen auf den Magen schlägt und diese von behandelten Pflanzen vertreibt. Zum anderen lässt es Pflanzen jeglicher Art gesünder, schneller und mehr gedeihen.
Besonders folgende Pflanzen profitieren besonders von einer Düngung aus Wasser und Brennnesseljauche:
- Wintergemüsesorten, wie Sellerie, Lauchgewächse, Kartoffeln, Kürbis,
- Sommergemüsesorten , wie Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini,
- Blumen, wie Rosen, Dahlien, Geranien und Sonnenblumen
- Kräuter,
- Rasen,
- Zierhölzer
Soll der Sud zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden, nimmt man, im Verhältnis 1 zu 20 Brennnesselsud und Wasser und besprüht die betroffenen Pflanzen, ihre Blätter und Triebe. Der Sud wirkt dabei auch prophylaktisch, so dass es erst gar nicht erst zu einer Blattläuse-Invasion kommen kann. Hier kann übrigens auf den Gärprozess verzichtet werden. Denn hat sich bereits die Jauche entwickelt, ist das Konzentrat zu hoch und kann die Blätter einzelner Pflanzen sogar angreifen und ‚vergiften‘. Im Einsatz gegen Blattläuse heißt es dann, die Anwendung täglich einmal so lange zu wiederholen, bis sich die kleinen Schmarotzer unter den Blättern der betroffenen Pflanze entfernt haben.
Als Dünger ist ausschließlich die, wie oben hergestellte Jauche zu verwenden. Auch hier zeigt sich, wie vielfältig und hilfreich dieser natürlicher Dünger aus der wilden Waldpflanze tatsächlich ist:
Grundsätzlich gilt, dass je älter und größer eine Pflanze ist, desto konzentrierter verträgt der die Düngung. Das Verhältnis 1 zu 10 (Brennnesseljauche zu Wasser) ist dabei aber nicht zu unterschreiten.
Sind die Pflanzen hingegen noch jung und eventuell sogar noch Setzlinge, dann wird in einem Verhältnis 1 zu 20 gedüngt. Sonst ist die Jauche zu intensiv und die Jungpflanzen und Setzlinge können das Überangebot an Nährstoffen nicht verkraften.
Doch es sind nicht nur Pflanzen jeglicher Art, die von der Brennnesseljauche profitieren. Auch Rasenflächen erfreuen sich, wenn in einem Mischverhältnis von 1 zu 50 ihr Boden mit Brennnesseljauche bereichert wird … und ja, selbst in diesem ‚abgeschwächten‘ Verhältnis ist der Rasen äußerst dankbar und belohnt den Gärtner und die Gärtnerin mit dichtem, gesunden und saftig grünem Wachstum.
Allzu häufig wirkt sich eine Brennnesseljauche-Anwendung übrigens negative auf das gesunde Gedeihen von Erdbeeren aus.
Tomaten mit Brennesseljauche düngen
Vor allem bei der Düngung von Tomaten wird besonders gerne Brennesseljauche eingesetzt. Durch die Anwendung von Brennesseljauche bei Tomaten kann die Ernte deutlich verbessert werden.
Allerdings sollte auf keinen Fall zuviel Brennesseljauche eingesetzt werden, da dies zu einem erhöhten Stickstoffgehalt im Boden führt.
In der Regel reicht es aus, die Tomaten etwa alle zwei Wochen mit der Brennesseljauche zu düngen.
Brennesseljauche bei Rosen
Weiterhin können Rosenpflanzen stark von dem Einsatz der Brennesseljauche profitieren. Wie bei Tomaten dient die Jauche als Stickstofflieferant.
Außerdem schützt die Brennesseljauche die Rosen für Schädlingen wie Blattläusen.
Brennesseljauche gegen Ameisen und Blattläuse
Brennesseljauche ist ein beliebtes natürliches Hausmittel gegen Ameisen und Blattläuse. Durch den Geruch werden diese vertrieben, ohne dass Chemie angewendet werden muss oder die Tiere getötet werden.
Welche Inhaltsstoffe hat Brennesseljauche?
Die Hauptinhaltsstoffe, die beim Gärungsprozess von Brennnesseln entstehen sind Stickstoff und Kalium. Die Jauche wird dann besonders stockstoffreich und -haltig sein, wenn das Ernten der Brennnesseln im Frühjahr im Monat Mai erfolgt. Je länger man mit der Ernte wartet, desto geringer wird der Stickstoffgehalt. Dafür steigt der Magnesium-, Calcium- und Eisenanteil.
Zusammenfassung
Die Brennnesseljauche ist ein altbewährtes, natürliches Hausmittel, das sowohl zur Schädlingsbekämpfung als auch zur Düngung von Pflanzen eingesetzt werden kann.
Durch ihre Inhaltsstoffe wie Stickstoff, Kalium, Magnesium, Calcium und Eisen fördert sie das gesunde Wachstum und die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen. Insbesondere bei der Bekämpfung von Blattläusen, Ameisen und der Düngung von Tomaten, Rosen und vielen anderen Pflanzenarten hat sich die Brennnesseljauche als effektiv erwiesen.
Die einfache und kostengünstige Herstellung sowie der Verzicht auf chemische Düngemittel und Schädlingsbekämpfungsmittel machen die Brennnesseljauche zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Alternative für Hobbygärtner und Landwirte gleichermaßen.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-22 /Verfügbarkeit sind zum angegebenen Datum zutreffend und können sich jederzeit ändern./ Bilder von der Amazon Product Advertising API/ Affiliate Links Zum Zwecke der Transparenz möchten wir gerne Folgendes klarstellen: Der umfangreiche Inhalt und die wertvollen Ratschläge auf diesem Portal sind das Resultat zahlloser Stunden privater Arbeit und Hingabe. Solltest du dich dazu entschließen, über einen unserer Links ein Produkt zu erwerben, kann Maehroboter-testberichte.de eine kleine Provision erhalten. Diese hilft uns, unsere redaktionelle Arbeit weiterhin anzubieten und zu verbessern. Für dich bleibt dabei alles beim Alten: Deine Kosten erhöhen sich dabei nicht.
Kommentare
Flohr April 23, 2020 um 8:32 am
Moin woran erkenne ich das der Gärprozeß beendet ist?
Jonas Januar 17, 2023 um 1:28 pm
Um zu erkennen, ob der Gärprozess bei der Herstellung von Brennesseljauche abgeschlossen ist, gibt es einige Anzeichen, auf die man achten kann:
1. Der Geruch der Jauche ändert sich von faulig zu eher erdig oder säuerlich.
2. Die Blasenbildung auf der Oberfläche hört auf.
3. Der pH-Wert sinkt von anfänglichen pH 8-9 auf pH 4-6
4. das Volumen reduziert sich
5. der Schaum auf der Oberfläche verschwindet
6. die Farbe verändert sich von grün zu braun.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Gärprozess mindestens 4 Wochen dauert und es zur Sicherheit immer empfohlen wird, die Jauche vor Gebrauch nochmal mindestens 2 Wochen stehen zu lassen.
Lina April 24, 2020 um 9:16 pm
https://www.awl.ch/heilpflanzen/urtica_dioica/brennessel.htm
Wenn sie nicht mehr schäumt 🙂